Gerd Bulthaup

Gerd Bulthaup

Jurybegründung

Gerd Bulthaup ist ein solcher Markenunternehmer. Er steht in seinem Schauraum in der Münchener Herrnstraße – schwarzes Jackett, weißes Hemd, krawattenlos, die Haare jungenhaft ins Gesicht gekämmt – und präsentiert seine Welt: An der Wand eine Serie grobkörniger Schwarzweiß-Fotografien der Werke seiner Helden – die kaiserliche Villa Katsura in der Nähe von Kyoto, Donald Judds Farm in Marfa, Claus Hermans Haus in Arhus, John Pawsons Kirche St. Moritz in Augsburg, oder das Haus der Familie Maack in Lüdenscheid. „Wenn ich mit einem Besucher die Wand abgeschritten habe, sollte ich schon eine Küche verkauft haben.“, sagt Bulthaup selbstbewusst und lächelt zugleich, so, als sei er über die Konsequenz seiner Worte überrascht. Gerd Bulthaup hat Recht. Was da an der Wand hängt, ist die Quintessenz der Marke. Die Klarheit der Ästhetik, das Mystische, ja Religiöse der Inszenierung, die Perfektion im Detail. Hier kommt es für den Besucher zum Schwur – Affinität zur Marke oder auf der Hacke kehrt. Letzteres ist eher selten. Wer hierher kommt, in die Kirche bulthaup, hat sich entschieden. Wie kam Gerd Bulthaup dazu, die Küche zur Kirche zu machen?

Personality