Newcomer 2022
Finalist

Felix Thode

Felix Thode nimmt gesellschaftlich relevante Themen wie die Manipulation von Fakten und soziale Ungerechtigkeit in den Fokus. Mit einer klaren, gestalterischen Präzision schärft er das Bewusstsein für die globalen Herausforderungen in Politik und Produktion. Seine Arbeiten fordern zum Nachdenken auf und zeigen eindrucksvoll, wie Design Veränderungen anstoßen kann.

Felix Thode wurde am 17. März 1997 in Bremervörde geboren. Nach seinem Abitur am Beruflichen Gymnasium für Dienstleistungen, Gewerbe und Gestaltung 2016 ging er noch im gleichen Jahr nach Köln, wo er sich an der Hochschule Fresenius, ecosign / Akademie für Gestaltung einschrieb. Das Studium für Nachhaltiges Design mit dem Schwerpunkt Editorial Design schloss er 2021 erfolgreich mit dem Bachelor of Arts ab. In seinen Arbeiten beschäftigt sich Felix Thode u. a. mit der Manipulation von Fakten in der internationalen Politik, sozialer Ungerechtigkeit und der Verletzung von Menschenrechten in der globalen Produktionskette von Hightech-Produkten und mit Umweltthemen.

Jurybegründung

Felix Thode studierte Nachhaltiges Design mit dem Schwerpunkt Editorial Design an der Hochschule Fresenius, ecosign / Akademie für Gestaltung. In seinen außergewöhnlichen Arbeiten beschäftigt sich der Designer mit der Manipulation von Fakten in der internationalen Politik (»Lessons learned«), sozialer Ungerechtigkeit und der Verletzung von Menschenrechten in der globalen Produktionskette von Hightech-Produkten (»Human Rights and Technology«) und mit anderen gesellschaftlich relevanten Themen. Dabei schafft er es immer wieder aufs Neue, in Verbindung mit einer extrem hohen gestalterischen Qualität und Klarheit den entscheidenden thematischen Fokus zu setzen und auf diese Weise das Bewusstsein seiner Leserinnen und Leser für solche Themen zu schärfen. Ein mutiges Talent, von dem wir sicher noch viel sehen und hören werden.

Interview mit Felix Thode

Du bist Newcomer-Finalist beim German Design Award 2022. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich und deine Arbeit?

Die Auszeichnung ist für mich eine große Ehre. Für seine Herzensprojekte Anerkennung zu bekommen, beflügelt mich in meinem Schaffen.

In deiner Arbeit beschäftigst du dich u. a. mit der Manipulation von Fakten in der internationalen Politik. Ist es für die Rezipientinnen und Rezipienten überhaupt noch möglich, zu erkennen, wo die Wahrheit beginnt und wo sie aufhört?

Eine objektiv wahre Aussage ist in meinen Augen unmöglich. Das Ziel im Journalismus und in meinen Büchern ist es, so nahe wie möglich an diese Wahrheit zu kommen. Wahrheit lässt sich philosophisch und wissenschaftlich in unendlich kleine Teile aufbrechen. Im Alltag braucht es also eine gewisse Beschränkung des Begriffes »Wahrheit«, um Diskussionen führen zu können. Das Auslassen von bestimmten Betrachtungsweisen ist zugleich notwendig und schädlich. Für die Leser ist es nicht möglich, zu erkennen, welche Informationen vom Autor weggelassen wurden. Das macht es schwer, die Wahrheit zu erkennen. Deswegen versuche ich in meinen Büchern möglichst viele Informationen zu bündeln und die, die ich nicht übermitteln kann, in irgendeiner Weise zu vermerken, sodass die Leser sich selbst weiter informieren können.

Welches deiner Projekte liegt dir besonders am Herzen und warum?

Meine Bachelorarbeit liegt mir am meisten am Herzen. Sie bietet einen ganzheitlichen Blick auf die ganze Welt und gleichzeitig einen sehr detaillierten Blick auf Problemstellen in Elektronik-Produktionsketten.

Worin besteht bei deinen Projekten für dich die größte Herausforderung – sowohl in inhaltlicher als auch gestalterischer Hinsicht?

Der Inhalt bestimmt die Gestaltung. Ich sehe diese beiden Aspekte meiner Arbeiten nicht getrennt. Die Herausforderung für mich besteht darin, die Inhalte und die Gestaltung aufeinander abzustimmen. Schon bevor der Inhalt feststeht, entwickelt sich meistens ein grobes Bild von der Gestaltung. Wenn das Konzept fertig ist, finden alle anderen Teile ihren Platz.