Newcomer 2022
Finalist

Maria Bürger

Maria Bürger kombiniert in ihren Arbeiten digitale Medien mit narrativen Elementen und macht sich stark für die Perspektiven von Frauen in der Technologie. Mit Projekten wie „Paradigm Shift“ und „Processing“ zeigt sie, wie kreativ und interaktiv Design sein kann. Ihre Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz und immersiven Technologien eröffnet neue, prägnante Wege der Kommunikation und Interaktion.

Maria Bürger wurde am 15. Juni 1996 in Freital geboren. Vor ihrem Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Fachbereich Gestaltung und Kultur / Kommunikationsdesign, das sie 2016 begann, absolvierte sie in Indien zwei Praktika in NGOs (Non-Governmental Organisations) zur Bildungsförderung und Stärkung von Frauenrechten. Von 2018 bis 2020 war sie Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung und engagierte sich für Initiativen wie »Art Meets Education« und die »Digital Peace Talks«. 2020 hat Maria Bürger ihr Studium erfolgreich mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Im selben Jahr übernahm sie die Position Head of Communications bei der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft, wo sie zurzeit ein Teilprogramm von »Neustart Kultur« im Auftrag der Bundesregierung für Kultur und Medien betreut. In ihrer Arbeit kombiniert Maria Bürger digitale Medien mit narrativen Elementen und erforscht die Möglichkeiten immersiver Technologien aus weiblicher Perspektive.

Jurybegründung

Vor ihrem Studium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Fachbereich Gestaltung/Kommunikationsdesign, das Maria Bürger 2020 erfolgreich mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen hat, absolvierte sie in Indien zwei Praktika in NGOs zur Bildungsförderung und Stärkung von Frauenrechten – eine Erfahrung, die auch in ihren späteren Arbeiten spürbar wird, wo sie neue Technologien und AI mit narrativen Elementen kombiniert und die Möglichkeiten digitaler Technik aus der Sicht von Frauen erforscht. Arbeiten wie »Paradigm Shift«, »The Future of La Bohème« und »Processing« faszinieren mit einer besonderen visuellen User Experience und zeigen auf beeindruckende Art und Weise, welches kommunikative Potenzial sich in den kreativen Konzeptionen von Maria Bürger offenbart.

Interview mit Maria Bürger

Du bist Newcomer-Finalistin beim German Design Award 2022. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich und deine Arbeit?

Diese Auszeichnung bedeutet für mich, meinen Horizont hinsichtlich der Rolle und Verantwortung von Design im heutigen Kontext erweitern zu dürfen. Ich bin sehr gespannt auf den kommenden Austausch und die neuen Impulse, welche meine kreative Arbeit sicherlich inspirieren werden.

Künstliche Intelligenz spielt in deiner Arbeit eine wichtige Rolle. Worin liegt für dich in diesen Technologien die größte Faszination?

Ich interessiere mich dafür, Interaktionen an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine zu untersuchen – im technischen, aber auch im emotionalen Kontext. Künstliche Intelligenz bietet das Potenzial, die Technologie einerseits als Werkzeug im gestalterischen Prozess einzusetzen. Andererseits stellt ihre Entwicklung eine Veränderung dar, die sich auf unser gesellschaftliches und damit auch emotionales Zusammenleben auswirkt. Dieses Spannungsfeld fasziniert mich.

Welches deiner Projekte liegt dir besonders am Herzen und warum?

Das Projekt »paradigm shift« liegt mir besonders am Herzen, weil ich sehr interdisziplinär arbeiten konnte. Zusammen mit einem Game Designer, einem Sound Engineer, einer Schauspielerin und einem Schauspieler konnte ich ein Erlebnis entwickeln, das einen Dialog zwischen einer Person und einem virtuellen Assistenzsystem erzählt. Im Verlauf dieser Handlung variiert die Einflussnahme, die das Assistenzsystem der entsprechenden Person verleiht. Somit kann sich Kontrolle in Manipulation und Macht in Ohnmacht umkehren.

Du engagierst dich für Initiativen wie »Art Meets Education« und »Digital Peace Talks«. Wofür genau stehen diese Initiativen?

»Art Meets Education« setzt sich dafür ein, Kinder auf den Philippinen zu unterstützen. Bilder, welche die philippinischen Kinder in ihrem Alltag zeigen, werden in Deutschland verkauft und finanzieren somit deren Schulbildung. Die »Digital Peace Talks« bieten Menschen im digitalen Raum eine Diskussionsplattform, auf der kontroverse Meinungen aufeinandertreffen können und dennoch ein respektvoller Dialog stattfindet.