Newcomer 2022
Finalist

Kalina Todorova Kondeva

Kalina Todorova Kondeva beeindruckt mit ihren vielseitigen Projekten, die stets auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen ausgerichtet sind. Sie zeigt, wie Industrial Design die Zukunft gestaltet – von einem System zur Kamerastabilisierung bis zur Interface für Blockchain und Samenspende. Ihr Ansatz vereint technische Innovation mit sozialer Verantwortung. Und hat das Potenzial, den Sektor nachhaltig zu verändern.

Kalina Todorova Kondeva wurde am 13. August 1996 in Sofia, Bulgarien, geboren. Nach ihrem Abitur 2015 zog sie nach Wuppertal und begann an der Bergischen Universität Wuppertal ein Studium im Bereich Industrial Design. Während ihres Studiums absolvierte sie mehrere Praktika, u. a. 2020 bei Studio F. A. Porsche in Berlin und 2019 bei Dexcom in San Diego, USA. Nach Ende des Studiums, das Kalina Todorova Kondeva 2020 erfolgreich mit dem Bachelor of Arts abschloss, entschied sie sich für einen weiteren Studiengang im Bereich User Interface Design an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, wo sie aktuell studiert. Parallel dazu arbeitet sie als Werkstudentin bei Chroma Experience, wo sie Teil des UI/UX-Teams ist.

Jurybegründung

Kalina Kondeva studierte Industrial Design an der Bergischen Universität Wuppertal. Ihre bisherigen Arbeiten, die nicht nur bemerkenswert fortgeschritten, sondern auch sehr vielfältig sind, haben eines gemeinsam: Sie alle basieren auf einem Design-Konzept, das aus den Anforderungen und Bedürfnissen der Anwenderinnen und Anwender heraus entwickelt wurde und eine bestmögliche User Experience zum Ziel hat. Entsprechend klar und strukturiert sind die Produktlösungen – ganz gleich, ob es sich um ein System zur Stabilisierung von Kameras handelt, einen Stoßdämpfer für Autos, eine Smart-Watch oder um das Interface einer App. Kalina Kondeva zeigt mit jedem einzelnen ihrer Projekte, dass sie genau verstanden hat, was gutes Industrial Design der Zukunft ausmacht.

Interview mit Kalina Todorova Kondeva

Du bist Newcomer-Finalistin beim German Design Award 2022. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich und deine Arbeit?

Für mich ist es natürlich ein großes Kompliment, das ich von den Expertinnen und Experten in der Industrie bekommen habe. Außerdem sehe ich den Award als eine große Chance, wertvolle Kontakte aufzubauen.

In einem deiner Projekte beschäftigst du dich mit dem Thema Samenspende. Wie kamst du darauf und was hat dich daran besonders gereizt? Worin bestand die größte Herausforderung?

Die ursprüngliche Aufgabe war, uns mit dem Thema Blockchain zu beschäftigen und herauszufinden, wo die Technologie mit ihren Vor- und Nachteilen sinnvoll eingesetzt werden könnte. Nach tieferer Recherche und Analyse haben wir das Thema Samenspende entdeckt. Wir konnten schnell erkennen, dass es noch viele unbeantwortete Fragen gibt, was sich später bei den Stakeholder-Interviews bestätigt hat. Die größte Herausforderung bestand darin, Antworten auf bestimmte ethische Fragen geben zu müssen, um das Projekt voranzutreiben. Unser moralischer Kompass richtete sich nach der Frage » Ist die Entscheidung für eine Samenspende gut für das Samenspenderkind?«.

Welches deiner Projekte liegt dir besonders am Herzen und warum?

Einerseits meine Bachelorarbeit, das Kamera-Stabilisierungssystem, weil es designtechnisch eine interessante Herausforderung war. Andererseits liegt mir das Samenspende-Projekt auch sehr am Herzen, da ich überzeugt bin, dass das Projekt das Potenzial hat, für eine deutliche Verbesserung in diesem sozialen Sektor zu sorgen.

Nachdem du deinen Bachelor im Produktdesign gemacht hast, studierst du nun auch noch Interface Design. Was hat dich zu dieser Entscheidung bewogen?

Schon während meines Studiums und der begleitenden Praktika ist mir das Thema Interface Design mehrmals begegnet. Durch die Digitalisierung wird das Thema auch immer relevanter für Produktdesignerinnen und Produktdesigner. Ich denke, es war die richtige Entscheidung, da es in diesem Studiengang nicht nur um das Design von digitalen Produkten geht, sondern auch um ein tieferes Verständnis im Bereich des User Experience Designs.