Kate Raworth & Doughnut Economics Action Lab (DEAL)

Kate Raworth zeigt mit der Donut-Ökonomie, dass Erfolg nicht auf endlosem Wachstum basiert, sondern auf sozialer Gerechtigkeit und planetaren Grenzen. Ihr Doughnut Economics Action Lab (DEAL) bringt dieses Modell in die Praxis. Städte wie Amsterdam, Kopenhagen und Brüssel nutzen es für nachhaltige Stadtentwicklung, Unternehmen testen neue Wirtschaftsformen. Design strukturiert nicht nur Produkte, sondern auch Systeme – es entscheidet über Besitz, Wert und Ressourcennutzung. Eine regenerative Wirtschaft ist keine Vision, sondern eine Gestaltungsaufgabe.

Die britische Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth studierte Politik, Philosophie und Wirtschaft an der Universität Oxford und spezialisierte sich früh auf Entwicklungsökonomie. Ihre Arbeit führte sie unter anderem zur UNO und zur NGO Oxfam, bevor sie mit ihrer bahnbrechenden Theorie der „Doughnut-Ökonomie“ internationale Aufmerksamkeit erlangte. Ihr 2017 veröffentlichtes Buch Doughnut Economics: Seven Ways to Think Like a 21st-Century Economist hat seither weltweit Diskussionen über nachhaltige Wirtschaftskonzepte geprägt und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Mit der Gründung des Doughnut Economics Action Lab (DEAL) hat Raworth eine Plattform geschaffen, die Kommunen, Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, den wirtschaftlichen Wandel aktiv zu gestalten. DEAL entwickelt Methoden, um Städte, Unternehmen und Gemeinschaften in eine wirtschaftliche Praxis zu führen, die innerhalb der sozialen und ökologischen Belastungsgrenzen unseres Planeten bleibt. Städte wie Amsterdam, Brüssel und Kopenhagen setzen das Modell bereits in ihrer Stadtentwicklung ein.

Kate Raworth ist Gastdozentin an der Universität Oxford und lehrt zudem an der University of the Arts London. Sie gilt als eine der einflussreichsten Vordenkerinnen für eine neue Wirtschaftsordnung, die das Gleichgewicht zwischen menschlichem Wohlstand und planetaren Grenzen herstellt.


Begründung der Jury

Kate Raworth und DEAL werden für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Neudefinition der globalen Wirtschaft mit dem Konzept der Doughnut-Ökonomie ausgezeichnet. Dieses visionäre Modell bringt soziale Bedürfnisse und ökologische Grenzen in Einklang und wird weltweit in Städten wie Amsterdam, Kopenhagen und Brüssel umgesetzt, um nachhaltige und gerechte Stadtentwicklung zu fördern.

Über den urbanen Kontext hinaus inspiriert DEAL weltweit Gemeinden, Unternehmen und Institutionen, Wirtschaft neu zu denken: hin zu regenerativen, kreislauforientierten Modellen, die Ressourcen erhalten statt ausbeuten. Durch die Integration von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und des systemischen Denkens zeigt DEAL auf, wie Design zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und sozialer Ungleichheit beitragen kann.

Die Jury würdigt den Mut, die Weitsicht und das Engagement von Kate Raworth und ihrem Team, eine weltweite Bewegung für eine gerechte und regenerative Zukunft zu schaffen.


Kates Raworths Ansatz die Wirtschaft neu zu denken: mutig, nachhalig und zukunftweisend

Kate Raworths Ansätze sind eine Einladung zum Umdenken. Eine Alternative zu einem Wirtschaftssystem, das sich zunehmend selbst überholt. Während andere Wachstum um jeden Preis predigen, stellt sie eine einfache, aber radikale Frage: Wofür eigentlich?

Mit ihrem Doughnut-Modell gibt sie eine Antwort. Im Inneren: alles, was Menschen brauchen – von Nahrung über Bildung bis zur Gesundheitsversorgung. Außen: die planetaren Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Dazwischen liegt der Raum, in dem eine Wirtschaft funktionieren kann, ohne ihre eigene Grundlage zu zerstören. Klingt logisch? Ist es auch. Und doch bedeutet es eine Revolution.

Raworths Denken ist nicht nur Theorie. Es wird längst umgesetzt. Amsterdam nutzt den Doughnut als Leitbild für Stadtplanung. Unternehmen experimentieren mit neuen Geschäftsmodellen. „Wir müssen nicht auf die große Veränderung warten“, sagt sie. „Wir können jetzt anfangen.“

Das Besondere: Ihr Modell ist kein Dogma, sondern ein Werkzeug. Es zwingt niemanden, es lädt ein. Zum Nachdenken, zum Neugestalten, zum Handeln. Und es zeigt, dass Wirtschaft nicht naturgegeben ist – sie ist gemacht. Und damit auch veränderbar.

Raworth spricht nicht von Verzicht, sondern von Möglichkeiten. „Bilder bestimmen, wie wir denken“, sagt sie. Und genau hier setzt der Doughnut an: Er schafft ein neues Bild von Fortschritt – eines, das nicht auf Kosten anderer geht. Es ist ein Modell für alle, die Wirtschaft neu denken wollen, ohne sich von alten Ideologien aufhalten zu lassen.

Für noch tiefere Einblicke in ihre Vision und den Wandel, den sie vorantreibt, bietet ndion ein exklusives Interview mit Kate Raworth. Mehr Informationen hier: