Denkmal am Breitscheidplatz Berlin

Beschreibung

Der 19.12.2016 teilt das Leben vieler Menschen in ein Davor und ein Danach. Der unvermittelte Riss, der sich durch dieses Ereignis im Alltag in der Gesellschaft aufgetan hat, ist Leitmotiv für die Gestaltung des Gedenkortes. Der Riss durch den Breitscheidplatz verankert die Wunde sichtbar im Stadtbild. Analog dem Kintsugi-Verfahren wurde der Riss mit einer Legierung aus Halbedelmetallen und Gold geschlossen. Die Namen der Opfer sind beidseitig des Risses in die Stufen des Plateaus eingelassen.

Jurybegründung

Der Breitscheidplatz markiert das Herz von Berlin. Hier fand im Dezember 2016 ein furchtbarer Anschlag statt, der das Leben vielen Menschen zwischen »davor und danach« teilte. Die neue Gedenkstätte am Berliner Breitscheidplatz soll als Mahnmal an den furchtbaren Anschlag erinnern, bei dem zahlreiche Menschen ihr Leben verloren. Doch kein hohes Monument aus Beton markiert den Ort, das Design Team von Merz Merz hatte die bestechende Idee diesen Riss mit einer Legierung aus goldener Bronze im Boden zu reparieren. In den Treppenstufen sind die Namen der Opfer eingraviert, diese sind für immer mit dem Platz verbunden. Dieser besondere Umgang mit dem Thema geht tiefer als so manch monumentales Bauwerk. Ein so mutiges, wie feinfühliges Statement, das präzise ausdrückt, was seitdem mit den Menschen – nicht nur in Berlin – im Innern geschehen ist. Wenn du diese Gedenkstätte erlebst, bist du unendlich tief berührt.